Drahtziehen

Drahtziehen ist die Minderung (Reduzierung) des Querschnitts eines meist runden Drahtes. Die Querschnittsabmessungen des eingesetzten Drahtes werden in einer oder mehreren Ziehstufen auf die gewünschten Abmessungen reduziert.

Entsprechend der Querschnittsreduzierung verlängert sich der Draht. Durch die Kaltverformung kommt es zu einer Verhärtung des Drahtes, d.h. die Zugfestigkeit nimmt zu, die Bruchdehnung nimmt ab. Vor der Weiterverarbeitung des Drahtes ist zum Teil ein Weichglühen erforderlich.

Beim Weichglühen werden die durch die Kaltverformung des Drahtes beim Ziehen hervorgerufenen Gefügeverdichtungen rekristallisiert.

Prinzip
Bedingt durch die von Ziehstufe zu Ziehstufe kleiner gewählten Ziehsteinbohrungen wird der Draht jeweils um ein vorgegebenes Maß dünner. Bei einer gegebenen Einlaufgeschwindigkeit eines Drahtes hat der Fertigdraht eine Ziehgeschwindigkeit nach dem letzten Ziehstein, die entsprechend der Reduzierung des Drahtquerschnitts größer als die Einlaufgeschwindigkeit vor dem ersten Ziehstein ist. Dies gilt entsprechend für jede einzelne Ziehstufe.

Entsprechend der jeweiligen Querschnittsverminderung wird der Draht in jeder Ziehstufe in die Länge gereckt. Man spricht von der Drahtverlängerung oder der Querschnittsverminderung angegeben in Prozent.

Beim Drahtziehen unterscheidet man zwischen Grobdrahtziehmaschinen, Mitteldrahtziehmaschinen und Feindrahtziehmaschinen.

Werkstoffe
Die gängigsten in der Kabelindustrie eingesetzten ziehbaren Werkstoffe sind Kupfer und Kupferlegierungen sowie Aluminium und Aluminiumlegierungen. Als Einlaufdrähte werden harte oder weiche Grunddrähte mit möglichst oxydfreier Oberfläche an den Grobdrahtziehmaschinen eingesetzt. Typische Durchmesser sind für Kupfer der Start mit einem 8 mm Gießwalzdraht.
Bei Aluminium ist der Gießwalzdraht üblicherweise 9,5 mm.

Drahtglühen
Kupferdrahtziehmaschinen haben üblicherweise eine Glüheinrichtung, um den fertig gezogenen Kupferdraht nach dem letzten Ziehstein im gleichen Arbeitsgang vor dem Aufspulen im Durchlaufverfahren weich zu glühen. Hierbei wird der hart gezogene Draht mit Strom erwärmt. Der Draht wird dabei über Kontaktrollen geführt, an den eine elektrische Kleinspannung anliegt. Dies bewirkt einen hohen elektrischen Strom, der den Draht zwischen den Kontaktrollen auf eine Glühtemperatur von min. 300°C erwärmt. Um die Oxidation der Drahtoberfläche beim Glühen zu vermeiden, wird mit Hilfe von Wasserdampf oder Stickstoff an der Glühzone die sauerstoffhaltige Luft verdrängt. Nachdem Glühen wird der Draht mit Hilfe von Wasser auf eine Normaltemperatur abgekühlt und aufgespult.

Ziehen von Stahldrähten
Beim Ziehen von Stahldrähten sind Maschinen im Einsatz die sehr speziell ausgelegt sind. Diese Maschinen sind ebenfalls Bestandteil unseres Lieferprogramms. 

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